Karibu Tanzania …meine ersten Tage

Wo soll ich anfangen? Mit dem Flug ist soweit alles gut gelaufen… ein paar kleine Verspätungen aber keine großen Dramen.

Im Anflug auf Dar es Salaam

So richtig realisiert wo man da grade hinfliegt hat man es trotzdem nicht. Unsere ersten Swahili Wörter (Kenntnisse kann man das echt noch nicht nennen 😀 ) konnten wir schon mal auf dem Flug von Dubai nach Dar es Salaam austesten, da ein sehr netter Geschäftsmann aus Tansania neben uns saß und wir etwas erzählt haben. Die Aufregung fing an, als wir dann in Dar es Salaam angekommen sind und erstmal ein riesen Pulk von Menschen vor uns stand, die alle für eine Sache anstanden. Das Visum. Wir waren leicht überfordert wo wir uns anstellen sollen und was wir jetzt eigentlich alles brauchen. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte, also seht selbst.

Als wir dann endlich an der Reihe waren konnten wir einfach nur hoffen, dass unser Touristenvisum angenommen wird, da wir einfach meinten wir besuchen Freunde und auch noch keinen Flug zurück angeben konnten. Mit 50 Dollar, unserem Reisepass und dem Antrag für das Visum ging der Officer einfach weg und meinte wir sollen uns ein paar Meter weiter wieder anstellen. Da uns ja eh nichts anders übrig blieb warteten wir dort und nach einer Weile kam immer wieder eine Frau mit einem Stapel Passports raus und tat sich schwer die Namen aus aller Welt vorzulesen. Letztendlich wurde dann auch so etwas wie mein Name aufgerufen auch wir haben unsere Passports bekommen und jetzt offiziell ein Tourist-Visa bis zum 16.11. 😀 Übrigens haben fast alle hier haben ein Problem meinen Namen auszusprechen, da sie nicht gewohnt sind das „r“ zu sprechen, ohne es zu rollen… sprich es kommt so etwas wir „Mali“ oder „Mahia“ raus. Dass jemals „Theresia“ leichter auszusprechen ist als „Marie“ hätte ich auch nicht gedacht 😀 Da es jetzt schon Donnerstag ist und wir bereits ein bisschen hin und her geschrieben haben, sind wir zu dem Zeitpunkt jetzt auch noch nicht schlauer wo genau wir jetzt unsere beiden Permits um hier zu arbeiten und zu wohnen herbekommen. Niemand ist sich so 100% sicher ist, wer dafür verantwortlich ist. Also heißt es erstmal abwarten. Zurück zum Flughafen… nachdem wir unser Visum dann endlich in der Hand hatten, die Koffer alle unversehrt eingesammelt wurden und wir durch die Sicherheitskontrolle sind haben wir endlich Carlota getroffen. Mit ihr zusammen sind wir mit dem Taxi nach Dar es Salaam rein zu unserem Hotel gefahren. Auf der Taxifahrt kamen wir das erste mal in Kontakt mit tansanischen Verkehrsverhältnissen, und die sind naja sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Die Hupe ist hier Einsatzmittel Nummer eins und an Verkehrsregeln wird sich eher mäßig gehalten..

Aber dennoch wir sind gut angekommen und haben unsere erste Nacht in Hotel geschlafen nachdem wir noch Chips (einfach Pommes, die hier echt immer gegessen werden) essen waren und viel erzählt haben.

Blick aus dem Hotelzimmer auf die Bushaltestelle

Am nächsten Morgen machten wir uns schon auf den Weg zur Busstation, wo unser Bus nach Tanga abgefahren ist. Nach einer 8 stündigen Busfahrt sind wir endlich in Tanga angekommen und wurden von Joseph, Theresias Gastvater, mit dem Auto abgeholt. Auch spannend wenn mitten in der Fahrt der Bus ständig anfängt laut zu piepen und irgendwann angehalten wird, kurz mal im Boden eine Klappe geöffnet wird und sie anfangen am Motor zu werkeln 😀

Ach und sollte man nicht auf Musik von Celine Dion oder den Backstreet Boys stehen ist es sehr zu empfehlen Kopfhörer mitzunehmen, alte Musik ist hier echt beliebt. Bei Theresias Gastfamilie angekommen gab es großes Abendessen und wir konnten die Familie ein wenig kennenlernen, sie waren alle echt lieb zu uns und haben uns nett begrüßt 🙂 Die erste Nacht unter dem Moskitonetz war geschafft und morgens waren wir mit Dada (das heißt „Schwester“, so wird hier das Hausmädchen genannt) und den zwei Kindern allein.

Nach dem Frühstück haben wir auf Carlota gewartet und mit den Kindern Spiderman geschaut, praktisch dass es hier so viele Englische Sender gibt.

Nachdem Carlota uns agbeholt hat sind wir zu den Nachbarn, die Familie der Schwester von David, unserem Projektpartner. Wir haben uns vorgestellt und Soda getrunken, die es anscheinend nur hier in der Gegend gibt. (Natürlich bappsüß, so wie alle Getränke hier 😀 ) Eine superliebe Familie und ganz süße Kinder!

Ah zu dem Getränk, was es nur hier gibt. Haltet euch fern von dieser Sorte 😀

Theresia hatte sie im Bus und dachte es wäre Wasser, dabei war es Soda mit Zahnpastageschmack… 😀 Nachdem wir dann ein Stück durch die Stadt gelaufen sind haben wir auch immer mal wieder „Mzungu“ gehört, so rufen einen meist die Kinder hier und wollen einem Hallo sagen. „Mzungu“ sagen sie hier zu den Weißen, jedoch nicht negativ gemeint. Zur Schule hin sind wir Daladala gefahren, ein Kleinbus mit ein paar Sitzplätzen hintendrin. Hier gibt es keinen Fahrkartenautomaten oder ähnliches wie in Deutschland. Um einzusteigen winkst du entweder oder es gibt anscheinend auch Haltestellen, jedoch sind die nicht gekennzeichnet also muss man einfach wissen wo sie sind 😀 Innendrin fühlt man sich teilweise wie in einer Achterbahn, wenn der Fahrer einfach über die hubbelige Straße braust und teilweise hatte man echt das Gefühl, wir kippen gleich zu einer Seite um. Um wieder auszusteigen muss man entweder ganz laut die nächste Station rufen oder an die Innenwand schlagen. Als auch wir in der Nähe der Schule dann ausgestiegen sind kamen schon die ersten Kinder der Schule (die eigentlich grade Ferien hat aber weil die Lehrer dafür Geld bekommen, sind trotzdem einige Schüler da) auf uns zu, weil die grade Schulaus hatte. Wir haben einige Lehrer begrüßt und sind dann weiter zu Krankenstation, wo Theresia auch arbeiten soll, gefahren. Von dort aus sind wir Mittagessen gegangen und haben noch etwas die Stadt erkundet.

Um das hier schreiben zu können mussten wir dann noch eine Sim Karte holen und ich bin jetzt stolze Besitzerin einer Halotel Sim Karte 🙂 (Und für deutsche Verhältnisse ist es so billig 😮 1GB die Woche und viele Freiminuten und SMS für umgerechnet 61ct ) Da Carlota von der Stadt aus zur Kirche fahren wollte und wir nach Hause hat sie uns zwei Bodabodas (ein Motorrad wo man sich einfach hintendrauf setzt) organisiert und ihnen auf Swahili den Weg nach Hause erklärt… Nachdem wir dann nach 10 Minuten fahrt irgendwo angehalten haben und keiner wusste wo genau wir grade sind beziehungsweise wo genau wir wohnen, kamen uns netterweise Leute zur Hilfe die grade vor einem Shop saßen. Nach 10 Minute versuchen sämtliche Leute zu erreichen… vergeblich… haben wir uns mal genauer umgeschaut und wir haben das Tor unserer Nachbarn erkannt 😀 Sprich wir waren die ganze Zeit eine Straße weiter, aber da alles noch so gleich für uns aussieht haben wir es einfach nicht erkannt. Naja nachdem wir dann noch von einem Nachbarn nach Hause gebracht wurden haben wir noch gegessen, eine Folge Sherlock geschaut und sind müde schlafen gegangen.

Das alles war jetzt ein kleiner Einblick in meine letzten Tage und ich fühl mich echt wohl hier! Es ist zwar alles noch mega ungewohnt und neu aber die Menschen sind echt lieb und Theresias Gastfamilie und Carlota haben uns echt nett aufgenommen und zeigen uns Stück für Stück das Leben hier.


Im Moment hat mit die Whatsapp von David erreicht und wir haben erfahren, dass wir morgen durch halb Tansania nach Singida fahren müssen (bestimmt 10 Stunden Busfahrt) um unser Visum weiterzumachen.. also Planänderung für die nächsten Tage und das erste mal alleine Busfahren, es bleibt spannend 😀

3 Replies to “Karibu Tanzania …meine ersten Tage”

  1. Uah, Marie! Das liest sich so abenteuerlich, toll und gruselig gleichzeitig. Viel Glück mit dem Visum und ansonsten: ankommen! 😘

  2. Ich weiß wirklich nicht, ob wir Dir nach einem Jahr Straßenverkehr in Afrika das Bobbycar nochmal geben können! 🙂 Feste Regeln werden ja sowieso völlig überbewertet – also relax and have fun!

  3. Liebe Marie, das ist doch schon mal ein toller Anfang für Deine hoffentlich zahlreichen Berichte!
    Du bist nach so kurzer Zeit ja anscheinend schon mitten drin im Leben dort – so wie es ein Tourist wohl eher nicht erleben wird.
    Für morgen wünschen wir Dir erst mal eine gute Busfahrt und viel Erfolg mit dem Visum👍